Wie gelangte in die Medien, was diese schließlich druckten oder
sendeten? Dieser grundlegenden Frage geht Ebbo Schröder anhand der
Arbeit von britischen und US-amerikanischen Auslandskorrespondenten beim
Nürnberger Prozess 1945–46 nach. Statt den Selbstdarstellungen in der
Memoirenliteratur der Großen ihrer Zunft Glauben zu schenken,
rekonstruiert die Arbeit anhand umfangreicher Archivrecherchen die
journalistische Praxis zahlreicher Korrespondenten aller
Mediengattungen. Vom Geschmack des chlorierten Wassers im zerstörten
Nürnberg über den Kampf mit den eigenen Redaktionen und der
Kommunikationstechnik bis zu ihren Gedanken über den beginnenden Kalten
Krieg wird jede Facette ihrer Arbeits- und Lebenswelt in den Blick
genommen. Anhand vieler erstmals ausgewerteter Quellen wird gezeigt,
welche Faktoren entscheidend dafür waren, was gedruckt und gesendet
wurde. Und die Bedeutung, die den Korrespondenten dabei zukam, entsprach
selten ihrer Selbstdarstellung.
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Ebbo Schröder hat am Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig promoviert.
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