Vandenhoeck & Ruprecht is
publishing a new book on decision-making and decision-making mechanisms by courts
in European legal history.
ABOUT THE BOOK
Richter entscheiden Rechtsstreitigkeiten. Dieser Satz klingt
selbstverständlicher, als er ist. Denn bislang konzentrierte sich die
historische Justizforschung zwar mit zahlreichen Aspekten der
Gerichtsverfassung und des Gerichtsverfahrens, vernachlässigte dabei jedoch die
originäre Tätigkeit des Gerichts. Die Rolle des Richters in der Bearbeitung, Zuspitzung
und Entscheidung eines Gerichtsverfahrens epochenüberspannend und europäisch
vergleichend näher zu untersuchen, erschien deshalb besonders reizvoll. Der
Tagungsband versammelt deshalb Beiträge von Historikern und Rechtshistorikern,
die sich mit der Rechtsfindung im eigentlichen Sinn beschäftigen.
Die Beiträge spannen den Bogen von der ungelehrten Urteilsfindung des
dinggenossenschaftlichen Verfahrens im mittelalterlichen Recht bis hin zur
modernen Praxis der obersten Bundesgerichte. Dazwischen finden sich zahlreiche
Stationen vom spätmittelalterlichen kanonischen Gerichtsverfahren bis zu den
Oberappellationsgerichten des 19. Jahrhunderts und den Geschworenen- und
Schöffengerichten im reformierten Strafverfahren. Den gemeinrechtlichen
Bezugspunkt bilden nicht allein das Reichskammergericht und der Reichshofrat,
sondern ebenso andere europäische Obergerichte, etwa aus Spanien, England,
Schottland und Schweden. Auf diese Weise lassen sich Besonderheiten, aber auch
typische Gemeinsamkeiten der frühneuzeitlichen richterlichen
Entscheidungstätigkeit herausarbeiten.
ABOUT THE EDITORS
Anja Amend-Traut ist Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche und Europäische
Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht an der Universität
Würzburg.
Ignacio Czeguhn ist Professor für Bürgerliches Recht, Deutsche und
Europäische sowie Vergleichende Rechtsgeschichte an der FU Berlin.
Peter Oestmann ist Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche
Rechtsgeschichte am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Münster.
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