18 April 2022

BOOK: Ingrid WÜRTH, Regnum statt Interregnum. König Wilhelm, 1247–1256 (Wiesbaden: Harrassowitz, 2022), ISBN 978-3-447-11782-1

(Image source: Harrassowitz Verlag)


ABOUT THE BOOK

Die Herrschaft König Wilhelms (1247–1256) ist geprägt von der Konkurrenz mit den Staufern um das römisch-deutsche Königtum, päpstlichen Einflüssen auf das Reich, dem gesteigerten Selbstbewusstsein der Städte und den Ansprüchen der Fürsten auf Mitsprache und Selbstbestimmung. Im vorliegenden Buch steht die Position des Königs inmitten dieser vielfältigen Faktoren im Zentrum. Reichweite, Akzeptanz und Entwicklung von Wilhelms Herrschaft werden zunächst anhand der Urkunden, dann im Blick auf dessen wichtigste Unterstützer und in konkreten Situationen untersucht. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die historiographischen Zeugnisse zur Wahrnehmung König Wilhelms bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts und dessen Memoria in der Grafschaft Holland. Insgesamt zeigt sich, dass Wilhelm seine Herrschaft rasch festigen und seinen Einfluss ausweiten konnte. Auch seine Beurteilung in den erzählenden Quellen fällt meist nicht negativ aus, bis unter König Rudolf I. (1273–1291) eine Trendwende einsetzt. Während Wilhelm in der holländischen Tradition durchaus eine Rolle spielte, geriet er im Reich fast in Vergessenheit. Als „schwacher“ König des sogenannten Interregnums wurde er auch von der Geschichtswissenschaft kaum gewürdigt, obwohl die Quellen bei genauer Betrachtung den Eindruck eines seinen staufischen Vorgängern ebenbürtigen Königtums vermitteln.


TABLE OF CONTENTS

Abbildungsverzeichnis 
Quellen- und Literaturverzeichnis 
Quellen und Regestenwerke
Literatur 

I Regnum als Konstrukt im 13. Jahrhundert 
I.1 Die Ausgangssituation im Reich 1239–1247 
I.2 Die Legitimitätsfrage in der Historiographie 
I.3   Forschungsstand 
I.4   Aufbau der Arbeit 

II Aspekte der Herrschaft König Wilhelms 
II.1   Das Königtum bis 1249 im Spiegel der Urkunden
II.1.1 Itinerar 
II.1.2 Urkundenempfänger 
II.1.3 Die ersten Urkunden 
II.1.4 Auswertung der Zeugenlisten
II.2 Der innere Kreis: Einflüsse auf die Herrschaft König 
Wilhelms
II.2.1 Die Mainzer Erzbischöfe 
II.2.2 Arnold von Isenburg, Erzbischof von Trier 
II.2.3 Konrad von Hochstaden, Erzbischof von Köln 
II.2.4 Die päpstlichen Legaten 
II.2.5 Kanzler Bischof Heinrich von Speyer 
II.2.6 Justitiar Adolf von Waldeck 
II.2.7 Die Familie 
II.2.8 Zusammenfassung: Das Zusammenwirken an der Spitze des Reiches
II.3 König Wilhelms holländische Politik 
II.3.1 Alltagsgeschäfte 
II.3.2 Bistum und Stadt Utrecht 
II.3.3 Grafschaft Flandern 
II.4 Der König und der Osten des Reiches 
II.4.1 Braunschweig 1252/53 
II.4.2 Wilhelm und die Reichsfürsten im Osten 
II.4.3 (Un)gelöste Aufgaben 
II.5 Die Herrschaft König Wilhelms: Eine Neubewertung 

III Das Bild des Königs: Wilhelm im Spiegel der Geschichtsschreibung und der Memoria
III.1 Zeitgenössische Geschichtsschreibung 
III.1.1 Der Kölner Blick auf die Dinge: Die Annales 
III.1.2 Ein Gegenentwurf: Der Erfurter Predigerannalist 
III.1.3 Matthaeus Parisiensis 
III.1.4 Geschichtsschreibung im Reich bis 1273 
III.2 Die Geschichtsschreibung im Reich bis zum Ende des 13. Jahrhunderts 
III.2.1 Die Chronik im Ellenhard-Codex 
III.2.2 Die Erfurter Peterschronik 
III.2.3 Martin von Troppau 
III.3 Traditionsbildung in der Grafschaft Holland 
III.3.1 Die Memoria innerhalb der gräflichen Familie 
III.3.2 Die Nachfolger in Holland: Avesnes und Wittelsbacher 
III.3.3 Habsburgischer Epilog: Maximilians Ehrenpforte und das Grab in Middelburg
IV. Königliche Herrschaft im Reich in der Mitte des 13. Jahrhunderts – und die Frage, was vom Interregnum übrigbleibt


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